Amüsante Episoden (2)

Hallo Ihr Lieben, ich melde mich wieder einmal an mit einem kurzen, amüsanten Wortwechsel zwischen „Prinzessin – 5 Jahre – Käsehoch“ und ihrem 9 jährigen Cousin.

Wir sitzen alle am Tisch beisammen und der Cousin stichelt Prinzessin. Diese beginnt  mit ihrem „das passt mir gar nicht Geweine“ .

Ich: Schatz, du musst nicht weinen, er stichelt doch nur.

Prinzessin zu Cousin: Warum stichelst du mich dauernd?

Cousin: Ich stichle einfach gerne

Prinzessin: Warum?

Cousin: Ich weiss auch nicht

Prinzessin: Ich glaube, du hast ein Problem!

 

Fragen an Adoptiveltern (1)

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Obwohl ich mittlerweile schon viele Adoptivfamilien kenne (von welchen die meisten noch im Verfahren sind oder kurz vor Abschluss) hatte ich bisher relativ wenig Austausch darüber was andere Familien für Erfahrungen machen in deren Umfeld.
Heute durfte ich so eine Eigenerfahrung machen. Wegen Fieber und Husten brachte ich unsere Kleine zur Klinik für einen Check up. Der Doktor war sehr nett und gab sich alle Mühe Prinzessin aufzumuntern nach der unliebsamen Blutentnahme. Während dem Gespräch fragte er mich ein bisschen über den Adoptionsprozess aus und irgendwann kam die Frage: „So, you don´t know the parents of the girl?“ („und, sind Ihnen die Eltern des Mädchens nicht bekannt?“) – da ist´s passiert!
Diese Frage, völlig rational und ok gefragt – hörte sich in Mama´s Ohren so komisch an, dass meine Antwort erst mit einem verzögerndem „eehm…“ rauskam.
Denn Mama´s Ohren sind sich seit einem Jahr schon so sehr daran gewöhnt, etwa 500 Mal am Tag (ich hab noch nie nachgezählt) mit „Mama, Mami, Mum,“ aufgerufen zu werden, dass die Frage nach der Mutter meiner Tochter schlicht absurd tönt.
Die völlig rationale Antwort ist: Nein, wir kennen die biologischen Eltern unserer Tochter nicht.

Plötzlich sieht man sie überall

Es gibt so ein Phänomen, das ich beobachtet habe. Als Beispiel nennen wir mal den Kauf eines Autos. Eine Marke, die du noch nie gefahren bist, mit der du vorher auch nicht wirklich geliebäugelt hast. Nun sitzt du erfreut und stolz hinter dem Steuer, und plötzlich siehst du, etwas erstaunt, dieselbe Marke immer wieder an dir vorbeiflitzen. Du kannst einfach nicht anders als es unwillkürlich zu registrieren.

Mir geht es ähnlich in meinem 13 wöchigen Mutter sein. Ich registriere plötzlich alle Mamas und Papas mit ihren Kindern, die so deutlich ihre Kinder sind aber gar nicht danach aussehen. Die kleinen rufen nach Mama und Papa, sie sprechen in derselben fremden Sprache miteinander, sind sich nah. Es bewegt mich, es zu beobachten und es selber zu erleben.

Kürzlich im Restaurant. Ich bin auf dem Weg zur Toilette mit meiner Tochter und ihrer gleichaltrigen Freundin, mit etwas hellerem Hautteint. Der Mann vom Reinigungsdienst fragt, ob dies „meine“ sind. Ich zeige auf meine Tochter und sage, ja sie ist „meine“. Als Antwort bekomme ich ein verdutztes „was?“ mit einem amüsierten Gesichtsausdruck.
Na, er kann mir glauben, wenn er will.

Hand in Hand

Wir bekommen Bericht, dass die 17 jährige Schwester unserer Schwägerin im sterben liegt. Ein Mix aus Krankheit und familiärer Tragödie. Die Schwägerin begleitet sie am Krankenbett in dem überfüllten, unübersichtlichen Spital. Sie begleitet sie in ihren letzten Tagen, so wie sie sie begleitet hat durch ihre gesamte Schulzeit hindurch, und es ihr ermöglichte, dass sie eine Bildung bekommt.

Die Begebenheit will es, dass wir kurz nach ihrem versterben zu Besuch sind. Die Beerdigung wird vorbereitet, es ist eine hektische Sache, vieles, auch kulturelles muss bedacht werden, vor allem weil es um zwei Stämme geht die involviert sind.

Meine Schwägerin ist hochschwanger. Sie wohnen in der Stadt. Nach unserem Besuch im village schauen wir bei ihnen vorbei. Die Stube ist voller Freundinnen meiner Schwägerin. Sie sind gekommen für  die Beerdigung. Und sie sind hier um die heute morgen geborene Tochter willkommen zu heissen!

Was für ein Name hat denn die Kleine? Es wird diskutiert. Mein Schwager hört mit einem Ohr hin. Ich erfahre, dass der erste Vorname zum Gedenken an die verstorbene Schwester gegeben wird. Doch nun muss noch der mittlere Name gefunden werden. Und alle sollten einverstanden sein. Ideen sind vorhanden.

Im Spital angekommen. Mutter und Tochter scheint es wohl zu gehen. Abgesehen von der Tatsache, dass das Baby noch voller Käseschmiere ist und die Mama noch kein Glas Wasser erhalten hat seit der Geburt – die einige Stunden zurück liegt. Ich rufe die Pflegende. Das Wasser wird sofort serviert. Das Baby wird zu Hause gebadet werden.

Einige stehen um das Bett herum, der Name wird diskutiert. Ich bin konstant dran, Namensbedeutungen zu googlen (danke, Iphone). Die Bettnachbarin räuspert sich. Natürlich, ich kann auch die Bedeutung für den Namen ihres Sohnes nachschauen.

Sind alle einverstanden? Allgemeines Kopfnicken. Elisa, bist du auch einverstanden damit? Oh, ich! Ja, auf jeden Fall!

In diesen Augenblicken ist die Trauer der Freude gegenüber geschwunden.

Oder soll ich sagen, sie gingen Hand in Hand nebeneinander her.Image